Hallo, herzlich willkommen und vielen Dank, dass du hier bist.

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In diesem Blog möchte ich dir zeigen, wie es sein kann, mit dem Motorrad von der Schweiz nach Thailand zu reisen.

Wir schreiben das Jahr 2023

Mein Ziel: Mit dem Motorrad in 60 Tagen von Zürich nach Phuket. 

Mein Name ist Simon Wiederkehr, ich bin 33 Jahre jung und lebe für das Abenteuer.

Ereignisse

Unfall: 2   Länder: 12   Regentage: 2   Pannen: 2

(Das ist aktuell, aber ich habe die Geschichte noch nicht zu Ende geschrieben)

Warum ich das mache? Diese Frage kann ich dir ganz einfach beantworten. Ich habe einen Barkeeperkurs in Phuket gebucht und als ich mir die Frage stellte, wann ich den Flug buche, schossen mir so viele Ideen und Gedanken durch den Kopf, so intensiv, dass es klar war. Ich buche keinen Flug, ich fahre mit dem Motorrad. Ich genieße noch den Sommer in der Schweiz, dann kündige ich.

Drei Tage später bin ich mit der Kündigung zum Chef gegangen. Und habe angefangen zu planen.

Mein Plan? Das ist nicht so einfach zu beantworten. Da spielen viele verschiedene Herausforderungen, Beziehungen und Bürokratie eine Rolle.

Auf meiner Liste stehen 13 Länder, bei zwei davon ist die politische Situation nicht einfach. Eines werde ich wohl umgehen müssen und meine Reise mit der Fähre beenden. Wenn alles klappt, sind es ca. 16.000 km, 270 km im Schnitt pro Tag.

Die Länder, die ich anstrebe:

  1. Schweiz
  2. Italien
  3. Slowenien
  4. Kroatien
  5. Serbien
  6. Bulgarien
  7. Türkei
  8. Iran
  9. Pakistan
  10. Indien
  11. Bangladesch
  12. Myanmar
  13. Thailand

Die Länder, in denen ich glaube, dass es eine Herausforderung aufgrund des politischen Hintergrunds gibt, sind Pakistan und Myanmar.

Pakistan: Terrorismus, ethnisch-religiöse Konflikte, Korruption und Menschenrechtsverletzungen sind einige der Probleme, mit denen Pakistan zu kämpfen hat. Soweit ich mich im Vorfeld informieren konnte, werde ich an der Grenze von Taftan nach Quetta eskortiert. Das sind ca. 630 km, die Straßen können sandig sein und verschiedene Unebenheiten haben. Das wird sicher ein wilder und anstrengender Tag. Ich freue mich auf die Herausforderung.

Myanmar: Da sich dieses wunderschön aussehende Land im Bürgerkrieg befindet, weiß ich nicht, ob man überhaupt in das Land einreisen kann. Das finde ich sehr schade. Ich werde so viele schöne Landschaften und eine für mich neue Kultur verpassen, also muss ich das auf ein anderes Mal verschieben. Dazu kommt noch, dass ich dann eine Fähre nehmen muss, die wahrscheinlich von Kalkutta in Indien abfährt. Oder könnte es sein das ich doch alles fahren kann? Wir werden es herausfinden!

Für die anderen Länder sehe ich keine größeren Probleme und die Fahrt wird ein super schönes Erlebnis.

Die Vorbereitung in der Schweiz

Es gibt viel vorzubereiten. In den letzten zwei Monaten habe ich so viel erlebt, gelernt und Zeit investiert, um diese 60 Tage in vollen Zügen zu genießen und meinen Traum von einer langen Motorradtour zu verwirklichen.

Beginnen wir mit der Kündigung

Die Kündigung war extrem schnell geschrieben, ich hatte die Idee und dann war sie schon auf dem Papier. Nicht weil ich meinen Job als Heizwerkführer nicht mag oder mein Arbeitgeber Zürich Flughafen AG nicht zu mir passt. Im Gegenteil, ich mag meine Kollegen, mein Chef ist offen für vieles und der Flughafen ist gut zu den Mitarbeitern. Es war das Gefühl, etwas Neues, Unbekanntes und Spannendes zu machen, das mich so schnell zur Tat schreiten ließ.

Dann kamen die Ideen.

Es war jeden Tag eine Explosion von Ideen, viele habe ich umgesetzt, andere werde ich umsetzen und wieder andere habe ich verworfen.

Es war immer interessant zu sehen, wie meine Ideen bei den Leuten ankommen. Meine Freundin steht immer hinter mir und sagt das ist eine gute Idee. Aber wir merken beide, dass ich viel auf einmal will und mir wenig Pausen gönne. Dadurch komme ich in Stresssituationen und das merkt sie am meisten.
Ich glaube sie freut sich am meisten über meine Ideen. Leider werde ich ohne sie gehen.

Viele meiner Mitarbeiter denken wahrscheinlich, dass ich verrückt bin. Wahrscheinlich nicht. Ich bin mir sicher! Sie würden das nie machen, schon gar nicht mit diesem Motorrad, geschweige denn in diese Länder. Man spürt die Angst und die Unwissenheit bei vielen. Aussagen wie dein Motorrad wird geklaut oder die lassen dich da nie rein und dein Motorrad kommt nie bis nach Thailand sind Alltag.

Mein Vater der lächelt und sagt sehr gut, mach das du wirst nie wieder so etwas erleben verpasse das nicht lebe deine Träume. Leider habe ich erst sehr spät gemerkt, dass er ein inspirierender Mensch ist und sehr offen für Out of the Box Denken.

Meine Mutter ist auch sehr offen für meine Idee. Und möchte wissen, wo sie als nächstes mit mir Urlaub machen kann. Ich glaube, ich habe erwähnt, dass es irgendwann ein Haus am Meer geben wird.

Meine Brüder: Cool! Sie reisen auch gerne. Sie waren auch schon in vielen Ländern.

Meine Patentochter: Goo-Goo Gaga… Sie ist schon im ersten Jahr ihres Lebens!

Meine Freunde haben sich in den letzten Jahren sehr verändert. Die meisten kenne ich noch aus meiner Jugend. Aber inzwischen haben wir uns auseinandergelebt. Viele haben Kinder bekommen, andere finden meine persönliche Veränderung nicht passend oder es interessiert sie nicht.

Aber viel wichtiger ist es, mit denen zu sprechen, mit denen ich viel Kontakt haben möchte. Sie sind selbst auf großen Reisen oder haben große Pläne und Träume. Viele von ihnen inspirieren mich, geben mir Kraft und unterstützen mich sehr gut. Ich habe zum Beispiel gute Freunde, die gerade auf einem Segelschiff leben, hier ein Link über Instagram: vo_zueri_ufs_schiff_sy_youna.

Aber jetzt zu den Ideen

Mit meinem Motorrad eine Indian Chief Classic:

  • 62 kW/84 PS
  • Hubraum: 1811 cm3
  • Länge/Breite Höhe: 2.630 m / 1 m / 1 m?
  • Leergewicht vollgetankt: 370 Kg
  • Tank: 20 L

Wie gesagt, von Zürich nach Phuket in 60 Tagen. Los geht es am 2. September 2023

Schlafen: So viel wie möglich unter dem Sternenmeer oder im Zelt. Ich bin mir aber sicher, dass ich auch oft in einem Hostel, Hotel oder rB&B übernachten werde. Dort kann man duschen, Kleidung waschen und auch mal eine Matratze benutzen. Allerdings möchte ich das eher selten nutzen.

Da ich nicht gerne selber koche, werde ich dies ausnutzen und möchte in jedem Land viele gute und verschiedene Gerichte ausprobieren. Deshalb gehe ich oft in Restaurants essen.

Ich möchte viele Momente mit der Kamera festhalten. Bisher bin ich wirklich schlecht darin und mache sehr selten Fotos oder Filme (dafür bin ich auch etwas zu schüchtern). Aber ich habe mir eine Drohne und eine GoPro besorgt, um die besten Fotos auf der Reise, mit dir zu teilen.

Ich will viel lesen und lernen. Da Lesen und Lernen zu meinen Hobbys gehören, werde ich jeden Tag damit verbringen. Ich mache gerade zwei Online-Seminare. Beide werden von Bodo Schäfer Academi geleitet und es geht um Marketing und Unternehmertum. in den letzten 12 Monaten habe ich ca. 20 Bücher gelesen. Viele davon haben mit Persönlichkeitsentwicklung zu tun.

Ganz wichtig: Viele Leute kennen lernen, nette Gespräche führen und soziale Kontakte knüpfen mit Leuten, die ich mag.

16.08.2023: Was ich bisher gemacht und organisiert habe

Die Kündigung habe ich wie beschrieben hinter mir. Das war wohl der erste Schritt.

Danach kam die Route. Ich wäre gerne über die Ukraine gefahren, leider ist das im Moment ein zu großes Risiko. Aber viele Länder wie eben die Ukraine, Russland, Georgien, Armenien und Aserbaidschan habe ich noch nie gesehen. Ich könnte einen Weg finden, über Georgien, Armenien und Aserbaidschan zu fahren, aber ich bin mir nicht sicher, ob das von der Zeit her reichen würde.

Deshalb werde ich die Länder wie oben geplant und beschrieben befahren. Dafür brauche ich verschiedene Visa. Das ist schon eine große Herausforderung! Wann bin ich wo? wie lange brauche ich wirklich? und welches Hotel nehme ich? Muss ich das Hotel schon reservieren?

All diese Fragen machen es nicht einfach, ein Visum zu bekommen. Hinzu kommt, dass ich das Visum für den Iran zu früh organisiert habe und es nur bis zum 25. September gültig ist. Das sollte reichen und ich habe daraus gelernt.

Was man alles braucht für so ein Visum. Püh… Für Iran braucht man zum Beispiel Fingerabdrücke, die man bei der Kantonspolizei machen lassen muss. Pakistan will wissen in welchen Ländern ich die letzten drei Jahre war. (Wegen Corona waren es nicht so viele..) Dennoch musste ich im Pass nachschauen wann wo gestempelt wurde. Da dieses Visum so viele Dinge erfordert, habe ich es noch nicht geschafft, das zu organisieren. Ich arbeite daran.

Für Indien habe ich mir Hilfe geholt. Übrigens. Ich habe eine Angestellte, bei der ich viel outsourcen kann. Die Firma GetFriday hilft mir bei Problemen und Organisation. Vor allem die Mitarbeiterin Anuradha hilft mir sehr bei verschiedenen Dingen.

Mit den Visa ist es bis auf Weiteres gut. Ob ich Bangladesch und Myanmar besuchen werde, entscheide ich auf der Reise.

Auf jeden Fall muss das Motorrad noch zum Mechaniker. Mit Motorrädern kenne ich mich nicht so aus. Wer weiß, wie weit ich komme, wenn ich eine Panne habe. Deshalb habe ich einen Termin bei Rüegg Moto in Zürich gemacht. Heute war ich dort und habe mit dem Mechaniker besprochen, was alles passieren wird und was ich genau für eine verrückte Sache vorhabe, damit er mir seine Ideen und Vorschläge geben kann, was man alles am Motorrad reparieren sollte und muss. Am Montag, den 21. August wird es bei Mechaniker sein.

Gute Freunde von mir sind mit dem Camper in Afrika unterwegs. Sie waren Anfang August hier in der Schweiz, weil dort die Regenzeit begonnen hat. Was für ein Glück! Er hat mir erzählt, wie man ein Fahrzeug verzollt. Daran habe ich gar nicht gedacht. In Europa ist das einfach.

Für eine einfache Zollabfertigung an jeder Grenze gibt es ein Carnet de Passage. Das habe ich beim TCS bekommen. Die waren sehr kompetent, schnell und wussten was sie tun!

Es gibt Länder, da muss man das Fahrzeug zu 100% des Zeitwertes verzollen. Damit man nicht an jeder Grenze das Geld abgeben muss und bei der Ausreise wieder auf das Geld hoffen muss, wurde das Carnet de Passage eingeführt. (Vorab, Bangladesh akzeptiert dieses nicht). Für das Carnet musste ich eine Kaution hinterlegen. Da mein Motorrad über 34’000 Kilometer auf dem Zähler hat und somit schon stark an Wert verloren hat, plus dem Sturz, den wir zusammen erlebt haben, musste ich nur noch 10’000 Franken beim TCS hinterlegen. Von wegen nur noch… Das war meine Reserve!

Allerdings werde ich dadurch weniger Zeit an der Grenze verbringen.

Für das Motorrad ist also gesorgt. Auch für die Route (die sicher variieren wird). Was braucht man mehr?

Eine Versicherung wäre nicht schlecht…

Also wurde ich Rega-Gönner und organisierte eine Offerte für den TCS ETI-Schutzbrief. Dieser Schutzbrief bringt mir mein Motorrad zurück, wenn nichts mehr geht. Und irgendwann muss es zurück, sonst bekomme ich die 10’000 Franken aus dem Schutzbrief nicht zurück.

Ach ja, der Weg zurück? Keine Ahnung! Der Weg zurück ist unklar, ich denke eher, dass es weiter geht als zurück. Aber dazu ein anderes Mal!

Kommen wir zum Shopping für die Tour.

Das meiste habe ich schon, da ich viel wandere, zelte oder mit dem Camper unterwegs bin. Vieles, was ich noch brauche, sind elektrische Geräte.

Drohne – um super coole Filme für dich zu machen
GoPro – auch für super coole Aufnahmen
Cardo Sound System (im Helm) – ohne Musik wäre ich unglücklich bei einer 10 Stunden Fahrt.
Tolino – wie gesagt, ich lese gerneUSB-C Stecker – damit kann ich Handy, Gro Pro, Tolino und Laptop aufladen.

Ich glaube das war alles.

Was Natürlich auch zur Organisation gehört ist dieser Blog. Der Instagram Account: motorrad_wissen, Facebook, und Natürlich der Shop. Schaut in euch an!

Es gibt T-Shirts, Halsschläuche und auch lustige und schöne Bilder zum Aufhängen. Jede Woche gibt es ein neues Design. Alle Motive sind einzigartig und nirgendwo anders zu finden! Jeden Monat gibt es ein Design, das speziell auf den Monat abgestimmt ist und auch nur in diesem Monat erhältlich ist, also regelmäßig vorbeischauen lohnt sich!

Wenn du dich jetzt für den Newsletter anmeldest, bekommst du einen Rabatt von 20 % auf den Online-Shop!

   
    

Danke das du dabei bist, das ist nur ein Vorgeschmack. Richtig spannend wird es, wenn ich jeden Tag auf der Reise Dinge erlebe und mit dir teile, dir Fotos, Filme und Geschichten präsentiere. ich freue mich auf diese Zeit.

18.08.2023 Natürlich habe ich etwas vergessen.

Am 01.06.2023 sind meine Freundin und ich zu einer guten Freundin gezogen. Wir durften das Dachgeschoss bewohnen. So konnte ich für die drei Monate noch 1’500 Franken sparen und der Umzug war nicht so stressig. Da ich das meiste verkauft oder weggegeben habe. Ich glaube nämlich nicht, dass ich so bald wieder zurückkomme  😁.

Wir sind beide Nichtraucher, deshalb ist es nicht immer sehr angenehm im Haus, aber Sie und Ihr Freund nehmen sehr viel Rücksicht auf uns.

Der Garten ist wunderschön bepflanzt und groß und im Sommer sitzt man dort gerne bei einem gemütlichen Bierchen.

Nun, wie gesagt, im Dachgeschoss, altes Haus… Püh… Es ist echt heiß und nachts kühlt es viel zu wenig ab. Aber! Ich habe 1’500 Franken gespart.

Und noch etwas

Gestern habe ich das Visum für Pakistan beantragt. Es hat ein bisschen gedauert, war nicht so einfach und ich war bestimmt ein paar mal hässig.

Womit ich nicht gerechnet habe ist, dass ich es heute schon per Mail bekommen habe. Das heißt VISA Pakistan Check!

Also auch das war ein voller Erfolg und wir sehen uns wieder!

22.08.2023 Mein Motorrad war in der Werkstatt

An meinem Motorrad funktionierten verschiedene Dinge nicht mehr richtig. Es verlor vorne am Motor Öl und die Zündung machte seit kurzem auch Probleme.

Ein Phänomen war auch, dass, wenn ich schalten wollte, es Zeiten gab, in denen das Motorrad einfach ausging, wenn ich den Kupplungsgriff zog. Das ist ziemlich lästig, wenn man dann so ohne Leistung in die Kurve fährt oder langsam auf einen Kreisverkehr hintuckert.

Da ich mein Motorrad seit vier Jahren nicht mehr zum Service gebracht habe, hatte es das wirklich nötig. Und es zeigt mir, dass es ein super Motorrad ist, das bis vor kurzem keine Mängel hatte. Ich sollte es wirklich öfter zum Service bringen. Warum ich das Motorrad nie zum Service gebracht habe… es lag zweimal auf dem Boden und war zweimal beim Mechaniker aus diesem Grund. Ich denke aber nicht, dass sie z.B. das Öl gewechselt haben, ich will gar nicht wissen, wie das Öl ausgesehen hat, als er es gestern gewechselt hat.😅

So wie es aussieht, funktioniert jetzt alles, obwohl, als ich vom Mechaniker weggefahren bin und in den zweiten Gang schalten wollte, ging es wieder aus. Vielleicht liegt es daran, dass die Drehzahl zu niedrig eingestellt ist. Heute ist es wieder passiert, also werde ich die Drehzahl erhöhen und sehen, was dann passiert.

Wir werden sehen, welche Pannen uns unterwegs erwarten. Ich halte dich auf jeden Fall auf dem Laufenden!

Heute habe ich meinen selbstgebauten Gepäckträger montiert. Leider hat er nicht so gut gepasst, wie ich es mir erhofft hatte. Nicht vom Aussehen her, die Maße waren wohl nicht ideal gemessen 😅 Trotzdem konnte ich ihn montieren und er sieht super aus!

Was noch? ich habe überlegt mir Sturzbügel für den hinteren Teil meines Motorrades zu besorgen (vorne habe ich schon einen) leider bin ich zu spät um sie online zu bestellen (Lieferfrist) deshalb dachte ich ich könnte sie bei Rüegg Motos kaufen. Aber ich versuche Geld zu sparen und die kosten jetzt 300-400 Franken, was mir im Moment zu teuer ist. Nun bin ich auf die Idee gekommen, selber welche zu machen. Heute habe ich angefangen und wer weiss, wenn alles gut geht, sind sie Ende Woche fertig. Da ich Hufschmied gelernt habe und auch viel Schlosserarbeiten gemacht habe, sollte es kein Problem sein diese selber herzustellen und zu montieren.

29.08.2023 Bald ist es soweit!

Vieles habe ich geschafft. Weniges steht noch aus. Das letzte Wochenende war sehr ereignisreich.

Am Freitag hatte ich ein Abschiedsessen mit meinen Freunden vom Flughafen Zürich. Es gab hausgemachte Würste und Saucen von der Mühle Wildbach, das ist ein tolles Restaurant, das Freunde von mir diesen Sommer in Rorbas eröffnet haben. Dazu gab es Kartoffelsalat, Nudelsalat und grünen Salat, die Salate hat meine Freundin gemacht. Das Essen hat allen sehr gut geschmeckt. Natürlich gab es auch viel Bier zum Trinken. Der engere Kreis saß noch bis spät in die Nacht zusammen. Ich fand es einen super Abschiedsabend.

Am Samstag um 12 Uhr habe ich mit meiner Freundin und meinem Vater gebruncht. Wir waren im Restourant „Dar“ Das ist ein veganes Restourant in Zürich und es hat uns sehr gut geschmeckt. Die Lebensgefährtin meines Vaters konnte leider nicht mitkommen, aber sie hat mir ein sehr wichtiges Utensil mitgegeben.

   

Es ist immer eine sehr schöne und ruhige Zeit mit meinem Vater und da ich vom Freitag schon müde war, habe ich das sehr genossen.

Nach dem Mittagessen sind wir für ein kurzes Nickerchen nach Hause und dann zur Mühle Wildbach gefahren. Dort begann um 16:00 Uhr die Abschiedsparty mit meinen Freunden. Ich hatte diese Party extra um 16:00 angekündigt, da ich wusste, dass ich an diesem Wochenende noch viel vor hatte. Aber die meisten kamen ziemlich spät.

Die Wildbachmühle hat mir zum Abschied ein 20 Liter Fass Bier geschenkt, dieses war ziemlich schnell vorbei.😅 Die Party aber nicht und so bin ich länger geblieben als ich geplant hatte, denn am nächsten Tag war der Abschied Brunch mit meiner Mutter, meinen Brüdern und Begleitung.

Am Sonntag bin ich dann müde und etwas verkatert aufgestanden um mit meiner Freundin ins Hilt zu gehen. Auch ein super Restaurant, das veganes und vegetarisches Essen anbietet. Es war schön meine Familie zu sehen und obwohl ich müde war, denke ich, dass ich mich doch ganz gut gemacht habe.

Als wir uns verabschiedet haben und ich auf dem Weg nach Hause war, wurde mir klar, dass ich jetzt gehen kann und die nächsten und letzten vier Arbeitstage mich quälen werden.

Und so ist es auch! Ich komme morgens kaum aus dem Bett, habe keine Lust mehr zu arbeiten und bin nur noch anwesend. Das meiste, was diese Woche noch zu tun war, habe ich erledigt und heute, heute fange ich an zu packen! Hoffentlich fehlt nichts, was ich vergessen habe.

05.09.2023 Gepackt und los ging’s.

Es war schwer. Es war schwer, mich von meiner Freundin und meiner Familie zu verabschieden. Aber es hat sich gelohnt!

Ich bin jetzt in der Stadt Belgrad in Serbien. Ich finde, das ist keine schöne Stadt. Trotzdem gibt es einige schöne Orte, wie zum Beispiel das Caffe „Kafeterija Bukmarker“, in dem ich gerade sitze. Hier genieße ich einen Tee und arbeite an den Filmen und dem Blog.

Ich habe die Festung in Belgrad besucht. Es ist ein Historischer Ort. es war ein schöner Spaziergang, wo man viele Einchörnen und einen großen Teil der Donau sehen konnte. Sie haben auch interessante Sachen aus diesem Historischen Ort herausgeholt. wie zum Beispiel einen Dinosaurierpark, einen Sportplatz und einen Tennisplatz. von der Festung selbst sieht man fast nichts, bis auf die große Mauer. Genießt die Bilder.😊

 

Was habe ich in den ersten Tagen meiner Reise erlebt? Über 1000km, noch nie etwas wirklich überzeugendes gegessen, 100 Mückenstiche und einen sehr unsympathischen, fluchenden Busfahrer. Ich liebe es!😂

Ich habe viel Zeit zum Nachdenken, Musik hören und Träumen. Das genieße ich sehr.

Ich bin erstaunt, wie lange ich brauche, um das Zelt auf- und wieder abzubauen. mit der morgendlichen Routine, die ich habe, brauche ich etwa eineinhalb stunden am morgen, bis ich losfahre. und in der Zeit habe ich noch nichts gegessen.

Meine Morgenroutine, solange es noch geht:

  1. Wasser trinken
  2. Auf die Toilette gehen
  3. Sport treiben
  4. Duschen/Zähne putzen
  5. Packen
  6. Schauen, in welche Richtung es mich zieht

Bisher bin ich viel Autobahn gefahren. Ich wollte viele Kilometer machen, damit ich in den Ländern, in denen ich noch nie war, mehr Zeit verbringen kann. Trotzdem gab es kleine Ausflüge, wie zum Beispiel der Ausflug zum Campingplatz „Zlatni Lug“ in Kroatien. Dort war niemand. Die Rezeption war geschlossen. Da es der einzige Campingplatz in der Nähe war, ich schon viele Stunden gefahren war und es schon dunkel wurde, bin ich drei Kilometer weiter zu einem Gasthof gefahren. Dort wollte ich mir ein Zimmer nehmen. In gebrochenem Englisch sagte er mir, dass es keine Zimmer mehr gäbe. Aber ich könne auf dem Campingplatz übernachten. Als ich versuchte ihm zu erklären das da niemand ist und er geschlossen hat, reichte er mir eine Chipkarte und sagte Campingplatz 20 Euro.

Damit war das Gespräch beendet und ich fuhr mit der Chipkarte zum Campingplatz, auf dem nun doch ein Wohnmobil stand. Auf dem Campingplatz konnte ich mit der Chipkarte Duschen und die Toiletten benutzen.

Im Moment fühle ich mich gestresst. Ich habe noch nicht die Ruhe gefunden, die ich mir vorgestellt habe. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich viel unterwegs bin, ohne große Pausen zu machen, und wenn ich ankomme, bin ich müde. Die ersten zwei Nächte habe ich auch neun bis zehn Stunden geschlafen. Heute waren es siebeneinhalb.

Ich versuche jetzt auch aufzustehen, wenn es hell wird, weil es auch früh dunkel wird.

Ich bin froh, dass ich die Reise angetreten habe, es werden noch viele ereignisreiche Tage auf mich zukommen.

Da ich sehr viel auf der Straße bin, gibt es nicht mehr viel zu berichten. Aber es gibt

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09.09.2023 Von Bulgarien in die Türkei.

Beginnen wir mit Bulgarien. Ein Land, das ich sehr mag. Das Land ist bergig, grün und sehr schön anzusehen. Ich habe mir einen Campingplatz in der Nähe der Stadt Sofia ausgesucht.

Der Campingplatz wird von einem älteren Herrn namens Ivan betrieben und ist eigentlich mehr sein Garten. Platz für 6 Camper. Für eine Nacht habe ich fünf Euro bezahlt. Ivan spricht nicht gut Englisch, aber er gibt sein Bestes und ist sehr hilfsbereit. Als ich ihm sagte, dass ich noch keinen Lew (die Währung in Bulgarien) habe und mit der Metro in die Stadt fahren möchte, sagte er mir, wo der nächste Geldautomat ist. Dieser funktionierte jedoch nur sehr schlecht, sagte er mir und bot mir an die Metro zu bezahlen. Ich bedankte mich, lehnte jedoch das nette Angebot ab. Hier noch ein kleiner Blick in seinen Garten.

Der Geldautomat hat nicht funktioniert. Ich dachte, ich könnte das Ticket sicher mit meiner Kreditkarte kaufen, das ging leider nicht. Zu meinem Glück (was ich gefühlt sehr viel habe) kam eine Frau und hat mir das Ticket bezahlt. Wir haben uns während der Fahrt über verschiedene Dinge unterhalten. Und natürlich hat sie mir gesagt, was ich alles in Sofia sehen muss. Es ist eine Stadt, die ich gerne wieder besuchen werde.

Es gibt viele Parks, eine schöne Innenstadt und eine große Universität. Nicht zu vergessen ist die Alexander-Newski-Kathedrale. Wunderschön anzusehen! Natürlich habe ich mir an diesem Abend alles angeschaut, was mir die Frau (den Namen haben wir nie ausgetauscht) empfohlen hat. Dazu gehörte auch das Restourant „Happy“, ein gut besuchtes Lokal mit gutem Essen.IMG_2385   IMG_2386IMG_2381   IMG_2366IMG_2370   IMG_2374IMG_2375  IMG_2376IMG_2383  IMG_2379IMG_2385  IMG_2386IMG_2381 IMG_2366IMG_2370  IMG_2374

Auf dem Heimweg habe ich meine Beine stark gespürt, ich habe mir auch einen schönen Muskelkater geholt😅.

Ich habe seit meiner Abreise nie gut geschlafen, aber ich habe viel Energie und stehe immer mit der Sonne auf.

Am nächsten Tag bin ich nach Plovdiv gefahren. Diese Stadt hat mir auch diese gute Frau empfohlen. Die Altstadt ist sehr schön und ich habe den kleinen Ausflug genossen.

Lustig ist, immer wenn ich irgendwo anhalte, kommen die Leute auf mich zu und sagen etwas über mein Motorrad und nicken oder zeigen mit dem Daumen nach oben. Ich verstehe nie, was sie sagen, weil es weder Deutsch noch Englisch ist. Aber ich glaube es gefällt ihnen.😁

Noch am selben Tag packte mich der Ehrgeiz und so schloss ich das Kapitel Europa ab.

Kapitel 3

Die Grenze zur Türkei

(Fotos Folgen sobald ich Wlan habe)

Als ich letztes Jahr mit dem Büsli in die Türkei gefahren bin, war das sehr stressig. Lange Wartezeiten und an der Grenze ein hin und her. Jeder hat mich gefragt was mit dem Drucker in meinem Wohnmobil ist.. dieser Drucker ist der Kühlschrank vom Büsli😅 Damals habe ich mit warten vor der Grenze ca. 3 Stunden gebraucht.

Diesmal? Keine 30 Minuten und die habe ich gemütlich verbracht.

Als erstes habe ich mir eine Simkarte gekauft. Diese ist 3 Monate gültig und hat 35GB kostet ungefähr 35Fr. Damit sollte ich auskommen.

Kurze Zeit später hatte ich die ersten Probleme mit meinem Motorrad. Der Tacho fiel aus, die Motorlampe und die ABS-Lampe gingen an. Da ich den Fehler nicht gleich beheben konnte, musste ich ohne Tacho zu meinem Zielort „Havsa“ fahren. Ohne Tacho macht das Fahren nicht so viel Spaß… Durch die Erfahrung konnte ich ungefähr sagen, wie schnell ich war, wenn ich auf die Umdrehungen achtete.

Spät am Abend und kurz vor der Dunkelheit bin ich in Havsa angekommen. Dort habe ich mir erst einmal etwas zu essen gegönnt. Köfte. Ein beliebtes und bekanntes Gericht in der Türkei. Dazu ein Salat und natürlich eine richtig scharfe Soße. Das war auch nötig, ich war am Verhungern.

In der Türkei ist es erlaubt Wild zu zelten. Also habe ich mir zum ersten Mal auf meiner Reise einfach einen schönen Platz gesucht und dort mein Zelt aufgebaut. Diesen Platz habe ich bei „Park4night“ gefunden. Geschlafen habe ich miserabel! Dort waren Jugendliche bis spät in die Nacht. Mitten in der Nacht kam ein Auto mit einem Mann und einer Frau. Es war laut..😅 Bevor ich ins Bett gegangen bin habe ich noch so geschaut was für Tiere es in der Türkei gibt. Das sollte man nicht machen, bevor man in einem Zelt in der Wildnis schläft. In meinem Traum wurde ich von Wölfen gejagt.

So wachte ich an einem windigen Tag etwas zerknittert auf. Der Wind war kühl und ich hatte keine große Lust aufzustehen. Zum Glück konnte ich mich überwinden und mit meinem morgendlichen Training beginnen. Das gab mir Kraft und der Tag konnte beginnen.

Das Wichtigste heute. Die technischen Probleme an meinem Motorrad beheben. Also erster Stopp Waschanlage. Erst mal gründlich reinigen und die Sensoren kontrollieren. Natürlich war es nicht so einfach, die Reinigung alleine löste das Problem nicht. Also bin ich in die nächste Stadt gefahren und habe mir ein kleines Frühstück und einen “Çay“ den berühmten türkischen Tee gegönnt. Ich liebe ihn und bekomme ihn sehr oft.

Danach suchte ich einen Werkzeugladen auf. Dies weil ich Lustigerweise keine Nimbusschlüssel eingepackt habe obwohl die Indian sehr viele solcher Nimbusschrauben hat😂. Leider ohne Erfolg, aber ich wurde auf eine Werkstatt hingewiesen, die Reifen für Autos wechselt. Die Leute waren sehr zuvorkommend, sprachen kein Englisch, waren aber sehr hilfsbereit. Sie haben mir Werkzeug zur Verfügung gestellt, einer hat mir geholfen und dann hat mich dieser Mann (leider habe ich seinen Namen vergessen) auch noch zum Mittagessen eingeladen. Einfach super!

Nach langem Suchen und Überprüfen der Kabel haben wir den Fehler gefunden. Ein Stecker auf der Hauptplatine ist oxidiert.

Ein Freund von mir, der auch Motorradmechaniker ist, empfahl mir, ihn mit Schleichpapier zu reinigen. Leider hatten wir das nicht, also mussten wir ein bisschen improvisieren. Jetzt funktioniert es. Meistens.

Nach einem Hivefife mit dem Mechaniker vor Ort fuhr ich mit vollem Magen weiter nach Sakarya. Unterwegs bemerkte ich, dass der Mechaniker beim Befestigen einer Schraube ein Kabel eingeklemmt hatte. Dies wollte ich auf einer Raststätte kurz beheben. Die Schraube ließ sich lösen, allerdings war das Gewinde des Loches nicht mehr gut und die Schraube ließ sich nicht mehr anziehen. Somit war ein neues Problem entstanden. Für dieses hatte ich keine Nerven mehr. Also habe ich einfach die Anzeigehalterung vom Tacho mit der halb angezogenen Schraube befestigt und Tempotaschentücher dazwischen geklemmt, damit er sich nicht bewegen kann.

In Sakarya geschah das Unglück. Ich wurde in einem Kreisverkehr abgeschossen. Ein Auto erfasste mich. Ich sprang vom Motorrad, das noch nicht fertig war. Das Motorrad landete auf den Sturzbügeln, das Hinterrad drehte sich noch, also machte es eine Kurve und fuhr dem Auto, das noch vorbeifahren wollte, hinten in die Seite. Durch den Aufprall auf die Sturzbügel konnte ein größerer Schaden verhindert werden. Die Fahrer beider Autos schauten sich kurz ihren Schaden an, fragten, ob es mir gut ginge. Mir ist nichts passiert. Als ich die Indien aufgestellt hatte, stiegen beide Fahrer wieder in ihre Autos und fuhren davon. So stand ich allein mit einem Fragezeichen am Kreisverkehr. Ein junger Mann beobachtete das Ganze von einem Laden aus und als ich das Motorrad an den Straßenrand fuhr, brachte er mir ein Wasser. Nur ein paar Kratzer an meinem Motorrad. Ich bin froh. Es kann weitergehen!

Der Campingplatz „Poyrazlar Caravan Camping“ liegt in der Nähe von Sakarya. Dort angekommen wurde ich gleich von meinem Campingnachbarn zu çay und Kuchen eingeladen. Dort am See konnte ich das erste Mal richtig gut schlafen.

Jetzt und heute ist Ruhetag von der langen Fahrt. Das heißt Wäsche waschen und diverse Arbeiten am PC. Nicht zu vergessen das Schraubenloch reparieren.

Das war ein schöner Zufall. Ich wollte zum Arbeiten in ein Café, jedoch existierte dieses Café nicht. Es gab aber einen Mann, der vor seinem Gartengeschäft saß. Als ich davor parkierte, winkte er mir zu. Ich fragte ihn ob er englisch spricht. Er sagte, dass er ein wenig Englisch könne und lud mich sofort zum çay ein. Er zeigte mir seine beiden Läden für Gartenpflege und seine Motorroller, die noch verpackt in seinem Hinterzimmer standen. Diese Läden betreibt er zusammen mit seinem Bruder, der auch vorbeikam und mit mir noch einen çay trank.

Als ich fragte, ob sie einen Gewindeschneider hätten, um mein Schraubenproblem zu lösen, brachte mich einer von innen gleich zum nächsten Motorradmechaniker, der das Loch nachschnitt. So war alles wieder in Ordnung!

Die begeisterten Gesichter aller Leute, die ich treffe und die erfahren, dass ich mit der Maschine nach Thailand fahre, sind unbezahlbar. Sie erzählen es sofort jedem der vorbeikommt. Es ist sehr schön hier in der Türkei und ich mag die Leute hier.

01.10.2023 Von hier bis an die Grenze.

Nach Sakarya zieht es mich ans Schwarze Meer. Geplant war, dass ich durchs Landesinnere fahre. Weil es schneller geht und weniger Kilometer sind. Aber ich sollte es nicht bereuen.

Die Fahrt ans Schwarze Meer war nicht mehr weit. Allerdings machte der Wind die Fahrt nicht sehr angenehm. Als ich dann das Schwarze Meer sah, hatte ich wieder dieses Lächeln im Gesicht. das bekomme ich immer öfter, es passiert mehrmals am Tag. Es ist einfach ein Glücksgefühl.

Ich habe mich nicht getraut, ins Wasser zu gehen. Das Meer war sehr stürmisch und schlug große Wellen. So fuhr ich weiter zu meinem Tagesziel. Amasra. Die Straße dorthin ist sehr schön und meist zweispurig auf beiden Seiten. Das ist in der Türkei bei viel befahrenen Straßen üblich.

Amasra ist ein unglaublich schönes und historisches Städtchen. Auf der einen Seite ist die Hügellandschaft und auf der anderen Seite das Meer. Amasra hat einen langen Pier, wo die Einheimischen fischen. Wenn das Meer unruhig ist und die Wellen brechen, spritzt es bis zum Pier und man kann kleine Tropfen vom Meer spüren. Es lohnt sich, diese Stadt zu besuchen. Hier ein kleiner Vorgeschmack.

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Es war Wochenende und die Stadt war gut besucht. Nach einem Spaziergang durch die Stadt und einem Abendessen suchte ich mir einen Platz zum Zelten. In der Nähe war ein kleiner Park. Dort habe ich herausgefunden, dass die großen Parks meistens etwas kosten und man dort nicht zelten kann. Aber vor dem Park gab es einen Platz zum Zelten und drei Wohnwagen die man mieten konnte um dort zu übernachten. für 200 Lira (ca.6 Euro) konnte ich dort auf dem Kiesboden mein Zelt aufstellen. Da es schon dunkel war, habe ich nicht weiter gesucht. normalerweise bevorzuge ich schon die Wiese. Für die Aussicht hat es sich 100%ig gelohnt.

Sonnenuntergang bei Amasra

Später, als es schon dunkel war, kam noch ein weiterer Besucher. Er hieß Yusuf. Yusuf fragte mich, ob ich Cay haben wollte. Ich lag schon im Schlafsack mit meinem Buch „Sex & Seele“. Ich wollte mir den Tee doch nicht entgehen lassen. Also stand ich auf und wir lernten uns kennen.

Yusuf ist Türke und lebt in Istanbul. Er ist mit seinem Roller auf dem Weg nach Georgien. Und arbeitet für Googlemaps. Sein Englisch ist gut und so hatten wir uns viel zu erzählen.

Wir beschlossen, zusammen weiterzufahren. Die Strecke am Meer entlang ist nichts für Anfänger. Die Straßen haben Löcher, sie sind zum Teil sehr schmal und es kommen Autos entgegen. Sand, Kies und Schotter, alles ist da. Es geht bergauf und bergab. Ich war sehr müde nach dieser Strecke. Trotzdem… eine der schönsten Strecken, die ich bisher gefahren bin. Schöne Kurven, tolle Aussicht. Und der Spaßfaktor ist hoch.

Yusuf ist ein sehr angenehmer und ruhiger Mensch. Er hat einen guten und ruhigen Fahrstil. Er fuhr voraus. Es war sehr angenehm, einfach hinterher zu fahren und sich nicht auf ein Ziel konzentrieren zu müssen.

Als wir am Abend einen Schlafplatz suchten, zog es uns ein wenig in die Berge. Dort wollten wir in einem Park schlafen. Doch wir durften dort nicht schlafen. Deshalb sind wir ein Stückchen weitergefahren.

Wir sahen eine große Wiese mit viel wilder Minze. Sie schmeckte sehr stark und roch so frisch in der kühlen Abendluft. Und es war genug Platz für zwei Zelte, also beschlossen wir, bei dem Haus auf der anderen Straßenseite der Wiese zu hupen, um zu sehen, ob jemand zu Hause war.

Ein alter Mann kam heraus. Zehn Minuten später hatten wir die Zelte aufgebaut und bekamen von dem netten Mann frische Tomaten, Brot und Käse.

Yusuf hatte seine Thermoskanne mit frischem Tee gefüllt. Wir tranken den Tee nach dem Abendessen und unterhielten uns bis spät in die Nacht. Der Sternenhimmel war sehr schön und ich ging glücklich ins Bett.

Ich habe in der Nacht sehr gut geschlafen und bin wieder früh aufgestanden. zwei Minuten zu Fuß von der Wiese war ein großer Fluss. man konnte ihn hören. Ich beschloss, mein Handtuch und meine Seife zu nehmen. und mich dort zu waschen. Das wasser kam von den bergen. Es war sehr kalt. allerdings war es gut, sich wieder frisch zu fühlen.

Wir packten unsere Sachen und gingen weiter. An diesem Tag trennten wir uns. Yusuf will nicht so viel fahren. und ich habe einen Zeitplan, der es mir nicht erlaubt, nur kurze Strecken zu fahren. so trennten wir uns nach einem deftigen Mittagessen in Samsung mit Baklava zum Nachtisch.

Ich weiß, dass ich Yusuf wiedersehen werde, wahrscheinlich wenn ich Istanbul besuche.

Ich fuhr noch ein ganzes Stück weiter nach Ünye, wo ich auf einem Campingplatz direkt am Meer mein Zelt aufschlug.

Das war auch der letzte Tag am Schwarzen Meer, von hier aus zog es mich in die Berge.

Die Berge in der Türkei sind unglaublich schön. Die Straßen sind gut ausgebaut und es gibt wenig Verkehr. Die Fahrt war sehr angenehm, ich hatte viel Energie und war motiviert, einen tollen Tag zu haben

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In den Bergen, auf etwa 1800m Höhe, gab es ein Dorf. Den Namen weiß ich nicht mehr. Dort war ein kleiner bewachter Park, wo ich mein Zelt aufstellen konnte. Es war windig und kalt. Also habe ich mich warm angezogen, bin ins Dorf essen gegangen und habe den Barber besucht. Wie immer bin ich mit dem Ergebnis unzufrieden. An den Seiten wurde zu viel abgeschnitten. Ich zeigte ihm das Bild von Ragnar Lodbrok. Aber das Ergebnies war anders.

Dort in den Bergen wurde es richtig kalt. Mein Bike zeigte 0 Grad an und der Wind machte es auch nicht besser. Ich bin noch vor der Sonne aufgestanden und habe mich fertig gemacht, um nach Igdir zu fahren, wo ich die Verwandten von Cengiz traf, Cengiz ist der Schwager meiner Freundin.

An diesem Morgen habe ich alle warmen Sachen angezogen, die ich hatte, und den Regenschutz gegen den kalten Wind. So machte ich dem Michelin-Männchen alle Ehre.

Trotzdem war mir kalt. Füße und Hände waren sehr kalt und ich war froh, als die Sonne höher kam und ich mir einen heißen Cay zum Frühstück gönnte.

In Igdir angekommen, suchte ich wieder nach einer Lösung für das elektrische Problem an meinem Motorrad. Dabei lernte ich Achmet kennen. Wir tranken zusammen Tee und er telefonierte herum. Ich bekam zwar nicht, was ich suchte, aber die Zeit mit Achmet war schön und lustig. Ich werde ihn wiedersehen.

Küllük, ein Dorf in der Nähe von Igdir. Das ist das Dorf wo Cengiz Vater Haci Ali Medet wohnt. Hier wurde ich herzlich empfangen und schlief seit langem wieder in einem normalen Bett. Es gab viel zu essen. Ich blieb zwei Nächte und nutzte die Tage, um mich um mein Motorrad zu kümmern.

Cengiz, sein Bruder Rahim, dessen Sohn Esat und seine Frau Türkan leben bei seinem Haci. sie waren auch sehr hilfsbereit und haben mir das Kontaktspray organisiert, das ich brauchte. Sie haben mir auch geholfen, mein Motorrad zu reparieren. Aber ich konnte das Problem nicht lösen. Ich kam auf die Idee, dass es ein Relais sein könnte, also fuhr ich in die Stadt Igdier zu einem Motorradhändler und suchte nach diesem Relais. Er hatte es nicht und so fuhr ich wieder zu Achmet in sein Elektrogeschäft für Bauwerkzeuge. Er telefonierte wieder, wir aßen und tranken, dann fuhr ich Achmet zu einer anderen Werkstatt im Industriegebiet, um zu sehen, was für ein Relais sie hatten. Es machte ihm großen Spaß, mit dem großen Motorrad durch die Stadt zu cruisen. Natürlich waren es die falschen Relais und so fuhr ich mit den technischen Problemen weiter Richtung Iran.

Bevor ich die Grenze zum Iran überquerte, sagte mir Cengiz, dass ich mir unbedingt den Ishak Pasa Palace anschauen sollte, der auf dem Weg liegt.

Sag ja zum Unbekannten! Also schaute ich mir den Palast an.IMG_2698   IMG_2696IMG_2695  IMG_2694IMG_2693  IMG_2706IMG_2705  IMG_2704IMG_2703  IMG_2702IMG_2700  IMG_2698IMG_2696  IMG_2695IMG_2694  IMG_2693IMG_2706

Der zweistündige Umweg für den Palast wirkt sich auf die nächsten zwei Wochen aus.

Der Grenzübergang Türkei-Iran. Absolutes Chaos!

Um die Türkei in Richtung Iran zu verlassen, braucht man einen Stempel im Pass. Viele Menschen auf engem Raum, Testosteron, Hitze und schlechte Luft machen es eher unangenehm. Ich habe immer gelächelt und mich breit gemacht, damit sich nicht zu viele an mir vorbeidrängeln.

              The CAGE

Nach dem Käfig ging es zur Nummernschildkontrolle. Dort wurde kontrolliert ob ich geblitzt wurde. Zum Glück war ich nur zu schnell gefahren als es keinen Blitzer gab😁.

So beendete ich das Kapitel Türkei und begann ein neues mit dem Iran. Heiß und trocken. Schön und abwechslungsreich. Preise niedrig Spaßfaktor hoch. mehr dazu später!

Kapitel 4

Der Beginn einer neuen Freundschaft. Im Iran

Ich war nicht der einzige Biker, der dort an der Grenze stand. Ich habe noch eine Royald Entfild dort stehen sehen.

Die Beamten im Iran sind ziemlich kompliziert und lästig. Es gibt dort Menschen, die den Leuten helfen, schnell über die Grenze zu kommen, die bezahle ich mit 25 Euro. Und einen Streit.

Mandeep, der Besitzer von Royald Entfild Hymalaya. Unterstützt mich. So trafen wir uns zum ersten Mal. Als ich ankam, war er schon fertig und fuhr weiter. Nach dem stressigen Grenzübergang fuhr ich mit großem Hunger weiter. Ich wollte nicht in der Nähe der Grenze sein und fuhr ungefähr eine Stunde, bis ich einen kleinen Stand am Straßenrand sah, der Kebab verkaufte. Ich saß dort mit den Leuten, die mich mit gebrochenem Englisch ausfragten, als auf einmal ein Royal Entfild angefahren kam. Das war das zweite Mal, dass wir uns zufällig getroffen haben.

Instagram: desibikerman

Er setzte sich zu uns. Mandeep ist Inder. Wohnt jedoch mit seiner Familie, seinen Eltern, seiner Frau und seinen zwei Kindern in Norwegen in der Nähe von Oslo. Er ist 55 Jahre alt, und mit seinem Bike macht er die einzigartige Reise nach Indien in sein Heimatland. Da wir die gleiche Strecke für die nächsten zwei Länder haben, haben wir uns entschieden, zusammen zu fahren. Mandeep ist eine sehr ruhige und angenehme Person, die Zeit mit ihm ist schön und erfüllend. Wir fuhren gemeinsam nach Tabriz.

Da Mandeep etwas älter ist und mehr Komfort möchte, haben wir in Hotels gewohnt. Wir haben uns immer ein Zimmer geteilt. Es war also nicht sehr teuer.

Die Straßen im Iran würde ich als die schlechtesten auf meiner bisherigen Reise bezeichnen. Viele Löcher und Unebenheiten. Einmal dachte ich, mein Lenker wäre hinüber. Der Nach einer kurzen Kontrolle war aber alles in Ordnung.

Das Ziel am nächsten Tag war Teheran, das sind ungefähr 600 km. Auf der Straße wurden wir immer wieder angehupt von Leuten, die sich freuten, dass wir hier sind. Sie lachten, machten Fotos und kamen auch oft sehr nah beim Fahren, um „Hallo“ zu sagen. Das wird so bleiben. Und wird mit der Zeit eher mühsam.

Wir haben unser Ziel Teheran nicht erreicht. Es war ein langer Tag. Als es dunkel wurde und wir müde waren, mussten wir zwei Stunden vor Teheran in Takistan ein Hotel suchen.

Der Iran ist voll von schönen, trockenen Landschaften. Ich finde es faszinierend. Die Menschen sind so freundlich und hilfsbereit.

An einem Tag legten wir an einem Stand im nirgendwo der Melonen verkaufte eine Pause ein. Dort war eine Familie die gerade jede Menge Melonen verspeisste. Wir haben kurz erzählt, woher wir kommen und was wir machen. Danach Zahlten sie uns die Melonen die wir gleich dort assen.

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Am nächsten Tag fuhren wir mit großer Freude weiter nach Teheran. Am Stadtrand von Teheran, mitten im Verkehr, hat sich das Kupplungskabel gelöst. Das heißt, dritter Gang vorne Autos, hinten Autos und ich gleite gemütlich vor mich hin und warte, bis das Motorrad langsam abwürgt. Hätte ich ohne Kupplung in den Leerlauf schalten können, ohne dass etwas passiert wäre? keine Ahnung.

Mandeep fuhr vorne. Zum Glück ist meine Hupe so laut, dass er schnell merkte, dass etwas nicht stimmte. Er kam zurück und half mir meine Indian auf den Gehweg zu schieben. Natürlich war das die richtige Stelle an der mein Kupplungskabel kaputt ging. Eine Werkstatt direkt vor uns mit zwei jungen Mechanikern. Sie schauten sich kurz mein Motorrad an. Und dann fuhren sie weg. Natürlich sprachen sie kein Englisch, also hatte ich keine Ahnung was sie machen. Ein anderer Mann kam und sprach ein wenig Englisch, er sagte es gäbe einen Motorradladen in der Nähe, er würde mich fahren. Da es im Iran keine Motorräder über 250cc gibt, hatte dieser Mechaniker nicht das richtige Kabel.

Als er mich zurückbrachte, waren die beiden jungen Männer mit Mandeep an meinem Motorrad und hatten bereits ein Kabel gezogen. Indian Motorcycle hat natürlich ein patentiertes System für dieses Kabel. Also haben sie es in guter alter Mechaniker-Manier befestigt. Und nach etwa 30 Minuten konnten wir weiterfahren.

          

Als wir in Teheran ankamen, gingen wir direkt zum Freiheitsturm. Ein sehr schönes Bauwerk. Er wurde 1971 fertiggestellt und steht für die 2500-Jahr-Feier der iranischen Monarchie. Er soll die Freiheit und Unabhängigkeit des Iran symbolisieren.

         

Mandeep hat einen Bekannten in Teheran. Aber da das Internet im Iran nicht so gut funktioniert (dazu später mehr), hatten wir Probleme, sie zu finden. Wir fragten Polizisten nach dem Weg und als wir näher kamen, fragte uns ein Motorradfahrer, ob wir Hilfe bräuchten. Er fuhr etwa 20 Minuten mit uns, um uns den Weg zu zeigen. Teheran ist eine große Stadt mit viel Verkehr. Dort wurde mir klar das ich eingendlich nicht in Städten fahren möchte.

Nini die Bekannte von Mandeep. Nini ist ihr Spitzname. Sie ist etwas über 50 Jahre alt und Iranerin. Sie hat eine sehr aktive und motivierte Persönlichkeit und macht gerne Witze. Ihre Gastfreundschaft ist sehr groß.

Sie hat uns auch bei unserem Internetproblem geholfen. Touristen bekommen im Iran nur am Flughafen eine Touristen-SIM-Karte. Da wir über das Land eingereist sind, haben wir keine Simkarte bekommen. Also kaufte Nini uns Simkarten auf ihren Namen. Jetzt das nächste Problem. Social Media ist im Iran gesperrt. Kein Wathapp, kein Signal, kein Instagram. Für solche Sachen braucht man ein VPN. Für VPN gibt es extra Apps. Bei mir mit dem Iphone hat es funktioniert, bei Mandeep mit dem Andriod nicht. So konnte ich zwar das Internet nutzen, aber es war oft sehr langsam oder gar nicht da. Auch wenn man Wlan benutzt, ist das Internet oft wie in der Schweiz im Jahr 2000. So viel zum Internet im Iran.

An diesem Abend sind wir zu dritt Kaffee trinken gegangen. Wir gingen in einen Park mit einem schönen modernen Café. Ich trank einen Cappocino mit Karamellsirup. Das war der beste Kaffee seit langem.

Neben dem Café gab es einen kleinen Laden, in dem Handgemachtes verkauft wurde. Schmuck, Tassen, Schachteln und vieles mehr. In diesem kleinen Laden waren vier Jugendliche. Kurz darauf kamen sie kichernd auf mich zu und fragten mich in sehr gutem Englisch aus. Woher ich komme? Was ich hier mache? Wie mir der Iran gefällt und vieles mehr. Sie sagten das sie sehr wenig Touristen im Iran haben und deshalb so neugierig sind. Das hat mir sehr gefallen und ich habe das Land ganz anders erwartet. Die Gastfreundschaft ist sehr groß. Die Leute freuen sich alle das ich da bin. Es gibt auf jeden Fall viele Leute die sehr konservativ sind. Aber die freuen sich auch über meine Geschichten. Ich habe gemerkt das ich mich in diesem Land sehr wohl fühlen kann.

Am nächsten Tag ging es nach einer kurzen Kaffeepause früh weiter. Unser Ziel war Isfahan. Mandeep hält gerne an, um Fotos zu machen. Die Landschaft ist auch sehr interessant. Ich habe vergleichsweise wenig fotografiert. Aber ich glaube, ich habe viel Filmmaterial auf der Gopro, das ich noch bearbeiten muss.

Die Fahrt war lang. Mandeep fährt nicht so schnell wie ich und die Straßen sind nicht so gut. Und wen man zu zweit anhält zum essen oder etwas anzuschauen geht es normalerweise ein wenig länger. Hier hat man auch gemerkt, dass es heißer wurde, die Temperaturen gingen über 38 Grad. Und der Wind war wie ein Föhn.

In Isfahan sind wir in ein Hotel gegangen. Isfahan ist eine schöne Stadt. Mir ist noch etwas Wichtiges eingefallen. Im Iran kann man kein Geld mit der Karte abheben. Oder vielleicht nur am Flughafen? Auf jeden Fall muss man genügend Geld dabei haben. Ich habe genügend Euro mitgenommen. Die wechselt man nie auf der Bank. Der Wechselkurs ist in den Banken immer schlechter. Also geht man zu den großen und sehr schönen Balsare. Dort sucht man sich einen Goldhändler. Diese geben mir einen guten und fairen Preis.

Das kommt mir in den Sinn, weil ich in Isfahar den schönsten Balsar gesehen habe.

Mandeep und ich verstehen uns sehr gut und sind schon seit einigen Tagen zusammen. Leider mussten wir den Iran in 10 Tagen durchqueren. Mandeeps Carnet war nur 10 Tage gültig. Warum das so war, wussten wir nicht, denn meines war unbegrenzt. Ich musste aber spätestens in 14 Tagen ausreisen, da mein Visum nur so lange gültig war. Mandeeps Visum war 30 Tage gültig. Also alles ein bisschen Zufall.

Auf der Weiterfahrt nach Bam begann die Lut Wüste. Hier fingen die Straßen an besser zu werden. ich denke das liegt daran das hier auch weniger Verkehr ist. Und hier habe ich mir zum ersten Mal gewünscht, alleine zu fahren. Mandeeps Fahrstil ist nicht mein Stil. Er fährt viel entspannter und macht mehr Pausen. In der Wüste fiel das mehr auf. Da es weniger Verkehr gab und die Temperaturen über 4o Grad stiegen. Das machte im zu schaffen. Mir hat es gefallen. Ich merke auch, dass es mir immer mehr Spaß macht, schneller zu fahren.

Auf dem Weg nach Bam haben wir eine Nacht in der Wüste verbracht. Hier ist die Wüste noch aus Stein. Meistens sind es kleine Steine. Aber es ist schwierig, einen Hering zu platzieren. Mandeep hatte noch Essen aus Norwegen mitgebracht. Indisches Fertiggericht. Das hat mir gut geschmeckt. Es war schnell gekocht. Es war lecker und hat meinem Magen gut gefühlt.

In der Wüste war der Sonnenuntergang sehr schön. Diese Nacht habe ich schlecht geschlafen. Ich habe komisch geträumt und bin oft aufgewacht. Mandeep ging es genauso. Bevor die Sonne aufging, waren wir beide wach und bereit zu gehen. Es war immer noch sehr warm. An diesem Morgen konnten wir den Sonnenaufgang genießen.

Wir fuhren nach Bam, einer Stadt in der Wüste. Unterwegs bekam ich einen Schock. Mein Lenker, von dem ich dachte, er sei in Ordnung, drehte sich plötzlich nach unten und ich dachte, ich säße auf einem Sportmotorrad. Die Kupplung und die Bremse schauten nach oben. Ich hatte einen guten 80er drauf, als mir das Herz in die Hose rutschte.

Wir haben angehalten, um den Lenker wieder zu befestigen. Bei der Indian ist das nicht so einfach. Da müssen viele Schrauben gelöst und Verkleidungen entfernt werden. Dazu gehören auch die beiden Blinker, nur um an die Schrauben für den Lenker zu kommen.

Danach konnte die Fahrt in Richtung Bam fortgesetzt werden.

Als wir dort ankamen, war die Stadt wie ausgestorben. Ich habe Mandeep überredet, in ein Hostel zu gehen. Aber das war nicht so gut. Die Zimmertür war mit einem großen Baum versperrt. Das Zimmer war klein und dunkel. Die Toiletten waren nicht sauber. Das war zu viel für Mandeep. Er hatte damals noch Magenprobleme. Also sind wir in ein Hotel gegangen. Was in Bam sehr selten ist.

Es war 14.30 Uhr, als ich nach draußen ging, um etwas zu essen zu holen. Mandeep blieb mit seinem Magen im Hotel und schlief aus.

Die Stadt war tot. Ich habe vielleicht 10 Leute gesehen. Es war 42 Grad heiß und die Sonne brannte sehr auf meiner Haut. Ich fuhr mit dem Motorrad durch die Stadt, um ein Restaurant oder einen Stand zu finden, der geöffnet hatte. Da ich nichts fand, musste ich die Leute fragen. Hier ist mir aufgefallen, dass sie kein Englisch sprechen. Die Menschen hier sind eher verschlossen und zurückhaltend. Nach 30-40 minütiger Suche fand ich einen kleinen Restourant der Sandwitches verkaufte. Da er kein Englisch sprach und ich die Karte nicht lesen konnte, zeigte ich mit dem Finger auf etwas. Ich bekam ein Sandwitch mit Läberli. Ich war überrascht, wie lecker das war.

Ich bin zurück ins Hotel und habe mich auch ein bisschen ausgeruht. Am nächsten Tag ging es weiter nach Zahedan. Das ist eine Strecke, wo es nichts gibt. Nur die Wüste, Sonne und 48 Grad.

Also haben wir unsere Motorräder vollgetankt. Ich muss noch erwähnen, dass das Benzin im Iran vielleicht 25 Cent kostet. Wir kauften Wasser und fuhren weiter. Es war windig an diesem Tag. Das heißt, es war viel Sand in der Luft. Der Sand kam in den Helm. Ich hatte beschlossen, meine dünne Schutzkleidung anzuziehen. Ich spürte, wie der Sand darauf traf, es tat richtig weh. Wir hatten ständig Schräglage, weil es so windig war. die Straße war teilweise zweispurig.

Als ich schon keine Lust mehr auf das Wetter hatte, kamen zwei Lastwagen. Die hatten gut 100 drauf. Die sind zusammen gefahren. Mandeep fuhr vor mir. er fuhr rechts neben dem Lastwagen und suchte so schutz. ich machte das gleiche mit dem zweiten Lastwagen. Die Chafoure merkten schnell, dass wir Schutz suchten. Sie fuhren absichtlich links. und wenn wir hinter den Lastwagen fahren mussten, um jemanden zu überholen. blinkten sie nach links und blieben links. So sagten sie uns, dass wir wieder nach rechts fahren können, um Schutz zu suchen. Das haben wir etwa 1 Stunde lang gemacht, dann haben sie angehalten. Wir machten Fotos mit ihnen und bedankten uns herzlich. ab hier wurde die Straße auch einspurig. Das Gute war, hier war das Wetter auch nicht mehr so anstrengend. So haben sie uns auf der schwierigsten Strecke den größten Dienst erwiesen.

Wie man sieht, habe ich das nicht gemacht.😁

Nach kurzer Zeit hielt Mandeep wieder an, um ein Foto zu machen. Ich dachte mir, schon wieder? dann zeigte er mit den Finger auf Tromedare. Die habe ich nicht gesehen. Und ich war Mandeep sehr dankbar, dass er angehalten hat.

Kurz vor Zahedan wurde die Strecke noch hügeliger und kurviger. Hier habe ich Mandeep abgehängt. Ich holte alles aus den Kurven heraus und pushte mein Motorrad. Es hat richtig Spaß gemacht, mal wieder Kurven zu fahren, die ich seit der Türkei nicht mehr gesehen hatte. kurz darauf begannen die militärischen Checkpoints. Damit war klar, wir nähern uns der Grenze zu Pakistan und auch die Grenze zu Afghanistan ist nicht mehr weit.

In Zahedan gingen wir wieder ins Hotel, ich wollte den Komfort nicht mehr missen. Später am Abend kamen noch zwei Honda Transalp XL750, ein Pärchen aus Polen, Borek ist, glaube ich, 26 und Monika 30. Ihr Ziel: die chinesische Grenze in den Bergen Pakistans.

Instagram: boreksadventure and motoheroadv

Am nächsten Morgen haben wir gemeinsam gefrühstückt. Sie waren sehr müde und sind nach dem Essen wieder schlafen gegangen. Mandeep und ich sind um 10 Uhr losgefahren, um früh an der Grenze zu Pakistan zu sein. Borek und Monika sagten etwas wie, wenn man an der Grenze auf der iranischen Seite ist, muss man nach dem King of Taftan fragen. Taftan ist der Name der Grenze. Als wir an der Grenze waren, haben wir das mit dem King of Taftan total vergessen, als wir in den überfüllten Raum mit all den Pakistanis kamen, dauerte es eine Minute und ein junger Mann kam zu uns und bat uns, ihm zu folgen. Er brachte uns zum King of Taftan. Er erledigt den Grenzübertritt für Reisende in kürzester Zeit. Carnet Pass und Visa werden bei ihm sehr schnell bearbeitet. Dann gab es noch ein Foto mit seiner Trophäenwand, die voller Bilder und Aufkleber von Reisenden ist. Also, wenn ihr von Iran nach Pakistan über den Grenzübergang Taftan reisen wollt, fragt nach dem King of Taftan!

Wir waren, glaube ich, acht Tage im Iran. Für mich eindeutig zu wenig und ich werde den Iran wieder besuchen. Das Land wird unterschätzt und die Vergangenheit wird zu sehr aufgearbeitet. Ich denke Iran kann ein Land mit einer großen, schönen und guten Zukunft sein.

  
  
  

Das war’s also mit dem Iran, und ich arbeite schon am nächsten Kapitel: Pakistan.

Das Kapitel Pakistan hat viel zu erzählen. Teils Unvorstellbares, teils Alltägliches und Normales. Hier geht es drunter und drüber

Von der Wüste bis zu den höchsten Bergen, die ich je gesehen habe. Dieses Land bietet eine Vielfalt an Landschaften, die zum Träumen einlädt.

Kapitel 5

Die Levies und der beste Gastgeber

Da irgendwo im Iran ein großes Gebetsfest für Muslime stattfand, war die Grenze auf der pakistanischen Seite voller zurückkehrender Pakistaner. Zum Glück spricht Mandeep Urdu, die Sprache, die auch in Pakistan gesprochen wird. Er unterhielt sich mit den Leuten, die am Zoll arbeiteten und fragte, was wir brauchen, wo wir es finden und wie wir es bekommen können.

Wir hatten wieder den Touristenbonus und wurden überall an die Spitze der Schlange gestellt. So waren wir schnell durch. Am längsten dauerte das Warten auf die Levis (Polizei von Belutschistan) und hier beginnt die unendliche Geschichte mit der Polizei von Pakistan.

Die Levis eskortieren uns zum Customer House. Dort gab es Cay und Snacks. Währenddessen wurde unser Carnet bearbeitet. Danach wurden wir zur Polizeistation des Bezirks gebracht. Diese liegt direkt an der Grenze.

 

Dort haben wir einen Polen getroffen. Seinen Namen habe ich vergessen. Er war für mich nicht die Person, mit der ich viel Zeit verbringen wollte. Er war schon drei Tage auf dieser Station und konnte sie nicht verlassen. Weil die Polizei es für zu gefährlich erklärt hat.

Er war dementsprechend negativ eingestellt. Auch die Art und Weise, wie er über andere Dinge sprach, war für mich eher negativ und unsympathisch. Was sehr schade ist, da er ein junger Reisender ist.

Hier noch einige Details zum Polizeigebäude. Eine große, hohe Mauer umgab das Gebäude. Man konnte nicht weit sehen. Die Mauer umfasste ungefähr 400m2. Aber da waren ja noch die Zimmer drin und das Gefängnis, was bedeutet, dass es eher ein kleiner Ort war, an dem man sich aufhalten konnte.

  

 

Unser Zimmer war klein, vielleicht 10 Quadratmeter. Aber es hatte ein eigenes Bad. Es gab zwei Sessel und ein kleines Sofa. Alles kaputt und nicht sehr bequem. Der Boden war staubig und sandig. Das Wasser in der Dusche roch ein bisschen. Die Toilettenspülung funktionierte nicht. Es war also nicht das beste Zimmer, das ich auf dieser Reise hatte.

Wir haben dort drei Nächte verbracht. Mandeep hatte Freunde im Costemerhaus gefunden. Er wurde eingeladen, dort zu übernachten. Er hatte sein eigenes Bett und bekam zu essen. Ich würde sagen, er hat auf jeden Fall gewonnen. Wir bekamen nichts zu essen. Wir durften die Polizeistation auch nicht verlassen. Sie nahmen auch nicht unser Geld, um Essen und Trinken zu organisieren. Zum Glück hatte ich viele Nüsse dabei.

So verbrachten wir die drei Nächte dort und jeden Tag kamen neue Leute in das kleine Zimmer. Am Abend kamen auch Borek und Monika an.

Ich war motiviert und sehr ausgeglichen. Weil ich einfach immer fröhlich war. ich wurde gefragt, warum ich immer so lächle. meine antwort war immer: „Life is beautiful“.

Ich bin morgens mit der Sonne aufgestanden. Ich begann mein Training. Ich habe mein Buch gelesen. Oder ging im Kreis und dachte nach. Diese Pause habe ich genossen.

Am zweiten Tag kam Aryan. Eine starke Persönlichkeit, zielorientiert und direkt. Auch er hat indische Wurzeln und spricht Urdu. Aber er kommt aus Kanada. Er fährt mit seinem Rang Rover von Canada nach Australien. Die Geschichte ist sehr interessant aber nicht meine, am besten schaut ihr sie euch selbst auf Instagram an.

Instagram: aryan.cousel

Es war ein schöner Zufall, dass er kam. Da er wie ein Pakistani aussah und Urdu sprach, durfte er mit den Levis rausgehen und Essen und Trinken holen. Das war sehr gut. Ich kann mir vorstellen, drei Tage lang Nüsse zu essen, aber jeden Tag nur einen Liter Wasser zu trinken, das ist ziemlich anstrengend.

Es gab also eine ordentliche Malzeit und ich bestellte viel Wasser. Das hat die Stimmung enorm aufgehellt. In der Zwischenzeit waren wir, glaube ich, zu acht in der Polizeistation.

Drei Tage und drei Nächte vergingen. Am vierten Tag ging es morgens weiter. Die Koffer wurden schnell gepackt. Wir warteten lange, bis es losging, aber alle waren sehr froh, die Polizeistation zu verlassen. Wir waren jetzt ungefähr 12 Leute. An diesem Tag habe ich auch Mandeep wiedergesehen.

Wir waren jetzt vier Motorräder und ein Rang Rover. Ein Auto mit Afghanen drin. Die waren eher für sich und haben nicht mit vielen geredet. und ein Polizeiauto als Eskorte. Aryan hat sein Auto vollgepackt mit Leuten und zwei waren auf dem Polizeiauto. Und so machten wir uns auf den Weg nach Quetta.

Die Straßen waren meistens gut und manchmal einfach nicht vorhanden. Ganz im Süden waren die Straßen teilweise mit Sand bedeckt, was das Fahren etwas schwierig machte. Am anstrengendsten war aber die Eskorte. Manchmal fuhren wir mit 25-30km/h sehr langsam, was mit der Indian sehr unangenehm ist. Sie hat im Bereich von 25-30 Schwierigkeiten und fängt an zu stocken, also wird die Fahrt noch unruhiger und ich habe das Gefühl, dass die Indian diese Geschwindigkeit auch nicht mag und eher Schaden nimmt. Ein Mechaniker hat mir gesagt, dass das bei der Indian normal ist.

Außerdem waren wir langsam unterwegs, weil wir ca. 15 mal die Eskorte gewechselt haben. Jedes Mal Pass- und Visakontrolle und das Warten bis sie alles fotografiert oder abgeschrieben hatten war sehr mühsam, da wir auch 12 Personen waren und die Levis keine Eile hatten. es dauerte jedes Mal ca. 15 Minuten bis wir weiterfahren konnten. Das Wetter war gut mit über 35 Grad.

Diese 650 km lange Strecke haben wir in 15 Stunden zurückgelegt. Da wir aber erst um 10 Uhr morgens losgefahren sind, war es ein Uhr nachts, als wir in Quetta ankamen.

Es war ein schöner Zufall, dass er kam. Da er wie ein Pakistani aussah und Urdu sprach, durfte er mit den Levis rausgehen und Essen und Trinken holen. Das war sehr gut. Ich kann mir vorstellen, drei Tage lang Nüsse zu essen, aber jeden Tag nur einen Liter Wasser zu trinken, das ist ziemlich anstrengend.

Es gab also eine ordentliche Malzeit und ich bestellte viel Wasser. Das hat die Stimmung enorm aufgehellt. In der Zwischenzeit waren wir, glaube ich, zu acht in der Polizeistation.

Drei Tage und drei Nächte vergingen. Am vierten Tag ging es morgens weiter. Die Koffer wurden schnell gepackt. Wir warteten lange, bis es losging, aber alle waren sehr froh, die Polizeistation zu verlassen. Wir waren jetzt ungefähr 12 Leute. An diesem Tag habe ich auch Mandeep wiedergesehen.

Wir waren jetzt vier Motorräder und ein Rang Rover. Ein Auto mit Afghanen drin. Die waren eher für sich und haben nicht mit vielen geredet. und ein Polizeiauto als Eskorte. Aryan hat sein Auto vollgepackt mit Leuten und zwei waren auf dem Polizeiauto. Und so machten wir uns auf den Weg nach Quetta.

Die Straßen waren meistens gut und manchmal einfach nicht vorhanden. Ganz im Süden waren die Straßen teilweise mit Sand bedeckt, was das Fahren etwas schwierig machte. Am anstrengendsten war aber die Eskorte. Manchmal fuhren wir mit 25-30km/h sehr langsam, was mit der Indian sehr unangenehm ist. Sie hat im Bereich von 25-30 Schwierigkeiten und fängt an zu stocken, also wird die Fahrt noch unruhiger und ich habe das Gefühl, dass die Indian diese Geschwindigkeit auch nicht mag und eher Schaden nimmt. Ein Mechaniker hat mir gesagt, dass das bei der Indian normal ist.

Außerdem waren wir langsam unterwegs, weil wir ca. 15 mal die Eskorte gewechselt haben. Jedes Mal Pass- und Visakontrolle und das Warten bis sie alles fotografiert oder abgeschrieben hatten war sehr mühsam, da wir auch 12 Personen waren und die Levis keine Eile hatten. es dauerte jedes Mal ca. 15 Minuten bis wir weiterfahren konnten. Das Wetter war gut mit über 35 Grad.

Diese 650 km lange Strecke haben wir in 15 Stunden zurückgelegt. Da wir aber erst um 10 Uhr morgens losgefahren sind, war es ein Uhr nachts, als wir in Quetta ankamen.

Ich habe mir vorgenommen, nicht im Dunkeln zu fahren. Dafür gibt es mehrere Gründe.

  1. Bei einem Motorradhelm ist das Visier aus Plexiglas, wenn sich ein Auto nähert, bricht das Licht so oft, dass man nichts mehr sieht.
  2. Im Dunkeln wird man schneller müde.
  3. Ich fahre auf unbekannten Straßen mit Schlaglöchern und Sand.

In Quetta war um diese Zeit viel los. Viele Autos, staubige Straßen und eine Gruppe von Motorradfahrern, die nichts sahen.

Dann wurden wir ins Hotel Bloom gesteckt. Offensichtlich ein Hotel, das die Levis bezahlen, um die Leute dorthin zu eskortieren.

Überteuert und schlechter Service. Am Morgen war ich wie immer der Erste, der aufstand. Mit großem Hunger nach dem morgendlichen Training ging ich zur Rezeption und bestellte mein Frühstück. Ich bestellte drei Eier und eine Bratta, so heißt ein bekanntes Brot dort. Ich setzte mich in den Garten des Hotels. Es kamen immer mehr Mitreisende, die auch Essen bestellten. Interessanterweise bekamen die ihr Essen vor mir. Langsam wurde ich ungeduldig und ging zur Rezeption um zu fragen warum ich noch kein Frühstück hatte. Die Antwort: Es sind nur zwei Eier im Preis inbegriffen.

Ich musste lachen und fragte: „Ja, wo sind denn die beiden? Hauptsache etwas. Und ein Ei kostet ja nicht so viel. Das war nach einer halben Stunde.

Nach einer weiteren halben Stunde hatten alle gegessen und ich immer noch nichts. Also ging ich wütend und sehr aggressiv zur Rezeption und verlangte mein Frühstück. Ich ließ die Person hinter der Reception kein Wort sagen. zum schluss sagte ich in fünf minuten ist mein Frühstück hier oder ich zahle keinen cent an das Hotel. Nach drei Minuten hatte ich endlich mein Frühstück.

An diesem Tag war ich müde. Die lange Fahrt am Vortag und die anstrengenden und nervige wechseln der Eskorte haben mir viel Energie gekostet.

So blieb mir nur eins. Positiv denken, life is beautiful. Diese Einstellung zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht und ich war bereit für den Tag.

Wir brauchten ein paar Dokumente von den Behörden in Quetta, um weiterfahren zu können. Dafür wurden wir 12 in ein Polizeiauto gesteckt und zu den Behörden gefahren. Tja, bei der Polizei kann man sich nicht sicher fühlen.

  

Nach dem kleinen Missgeschick mit dem Auto waren wir auch schon da, wo wir hinwollten.

Aryan und Mandeep übernahmen das Sprechen. So waren wir schneller durch als gedacht und konnten noch am selben Tag weiterfahren.

Hier teilte sich die Gruppe. Die Backbakers fuhren mit dem Bus und zwei Levis weiter nach Islamabad.

Wir vier Biker und Aryan durften diese Strecke nicht fahren und mussten einen Umweg nehmen. Ich glaube, wir sind um 16:00 Uhr losgefahren. Das Spiel begann von vorne. Eskorten wechseln, warten und langsam fahren. Wir wurden ungeduldig. Wir fingen an die Levis zu pushen.

Leider war das Spiel bald vorbei. Wir mussten durch eine Berglandschaft, wo die Straßen schmal waren. Dort gab es einen Stau wegen der Lastwagen und wir mussten ungefähr eine Stunde warten.

Dann ging das Spiel weiter. Nahe auf fahren, neben Ihnen fahren und auch überholen. Das mögen sie gar nicht. Aber bei einigen hat es geklappt und sie sind schneller gefahren oder haben mitgehalten. Die Dunkelheit kam näher und wir Biker haben uns gesagt, so ein Theater wie gestern Abend machen wir nicht mehr, wir halten an und übernachten irgendwo.

Als wir Levis sagten, dass wir übernachten wollen, sagten sie, ok, in fünf Kilometern gibt es ein Hotel. Das war jedoch kein Hotel, das war nur die nächste Eskorte, das haben sie zwei oder drei Mal gemacht. Bei der letzten Eskorte fehlte den Levis ein Auto so setzten sich die Levis in das Auto von Aryan was wir immer wollten so waren wir schnell aber das Problem mit der Dunkelheit war immer noch da. Als es dunkel wurde, hielten wir Motorradfahrer an und warteten. Aryan fuhr schnell und war nach kurzer Zeit außer Sicht. Wir warteten etwa 15 Minuten, dann kamen sie zurück. Wir haben uns kurz mit den Levis gestritten und dann haben wir gemerkt, dass sie nichts zu sagen haben, also sind wir auf unsere Bikes gestiegen und zu dem Restaurant gefahren, das wir zwei Kilometer vorher gesehen haben. Dort haben wir Essen bestellt und die Levis haben rumtelefoniert.

Sie haben uns einen Schlafplatz organisiert, 500 Meter vom Restaurant entfernt gab es eine Polizeistation, wo wir schlafen konnten. Wir sind also mit dem Essen zu dieser Polizeistation gegangen und haben dort ein Zimmer bekommen.

Die Levis dort haben sich sehr gefreut, dass wir da waren und haben viele Fragen gestellt. Natürlich auch ob sie sich auf mein Motorrad setzen dürfen. Das wurde ich in Pakistan sehr oft gefragt und manche haben sich einfach draufgesetzt ohne zu fragen, was mich sehr wütend gemacht hat.

Auch hier haben wir auf dem Boden geschlafen. An diesem Tag hatte ich wohl zum ersten Mal auf dieser Reise Probleme mit meinem Magen. Ich war über 20 Minuten auf der Toilette. Naja das ist Pakistan, die Toiletten sind meistens Blumsklo. Ich weiß nicht was anstrengender war. Die ungewohnte Haltung oder der Stuhlgang 😂.

Am nächsten Tag ging es mir schon viel besser und das Spiel mit den Levis konnte weitergehen.

Doch heute haben wir gezeigt, wie das Spiel läuft. Wir ließen die Levis zurück und fuhren einfach weiter. Nach 30 Minuten wurden wir an einem Polizei-Checkpoint angehalten und gefragt, wo unsere Eskorte sei. Wir sagten, dass sie uns gehen ließen. Leider wollten sie uns wieder eskortieren, also habe ich gesagt das ist ok. Aber wir fahren unser Tempo. Sie waren einverstanden und kurze Zeit später haben wir sie auch wieder abgehängt. So ging es weiter, einige Eskorten schafften es uns zu folgen, andere blieben zurück.

Aber es gab immer wieder Checkpoints wo sie uns angehalten haben, einmal konnten wir eine Stunde gut alleine fahren. Da überholte uns plötzlich Aryan und fuhr mit 140h/km davon, er hatte es richtig gesehen nur 100 zu fahren und dachte er geht ohne sich zu verabschieden. Ich fuhr ihm hinterher und hielt an. ein kurzes tschau und wir gingen getrennte Wege. so waren wir nur noch vier Biker. und kurz vor der Stadt Sooker wurden wir wieder von der Polizei begleitet. Sie hielten wieder an und wollten uns in ein Hotel stecken. Wir sind aber nur nach unserem Navi gefahren, weil wir schon ein Hotel ausgesucht hatten. Sie haben uns böse angeschaut, sind uns aber gefolgt. Im Hotel sagten sie uns, dass sie uns morgen abholen würden und wiesen den Besitzer an, die Türen nicht ohne Polizei zu öffnen. Inzwischen haben wir den Bezirk Belutschistan verlassen.

An diesem Abend ging es Mandeep und Monika nicht so gut, Borek und ich waren fit und motiviert. Wir gingen Wäsche waschen und suchten nach Simkarten.

Wir wurden von einem Tuk-Tuk-Fahrer und einem Einheimischen unterstützt. Sie fuhren uns zu fünf verschiedenen Orten. Das lag daran, dass alle anderen keine Simkarten an Touristen verkauften. Dem Tuk-Tuk-Fahrer war das, glaube ich, egal. Ich glaube für ihn war es leicht verdientes Geld. Aber die andere Person wurde glaub ich ungeduldig. Es hat auch ca. 30 min gedauert bis wir die Sim im Shop bekommen haben. Borek und ich hatten Spaß und der Tee war gut.😁

Nach etwa eineinhalb Stunden sind wir ins Hotel zurückgekehrt und haben die beiden anderen zum Essen geholt. Ich bestellte etwas viel zu Scharfes, aß aber mit Tränen in den Augen auf.

Am nächsten Tag trennten sich unsere Wege. Mandeep und ich fuhren früh weiter, Monika und Borek machten einen Tag Pause. Monika fühlte sich noch nicht besser.

Ich wollte früh gehen, also habe ich an der Rezeption vor dem Essen gesagt, dass sie jetzt die Polizei rufen können, weil wir gehen wollen.

Nach 45 Minuten waren sie natürlich noch nicht da. Ich übte so viel Druck auf die Person an der Rezeption aus, dass sie schließlich die Tore öffneten, ohne dass die Polizei da war. Das war gut, denn so konnten wir schnell weiterfahren, ohne immer anhalten zu müssen. Natürlich nur bis zum nächsten Checkpoint.

Danach gab es wieder viele Eskortenwechsel. Am besten waren wohl die Comandos. Die fuhren schnell und mit Sirene, wenn wir sagten, wir wollen schnell vorwärts kommen. Bei denen hat auch immer einer Englisch gesprochen und ich glaube die haben ihren Job gemocht.

Mandeep war müde. Aber ich wollte weiterfahren und nicht anhalten. Ich wollte an diesem Tag nach Lahor und war bereit, auch in der Nacht zu fahren. So trennten sich hier die Wege von Mandeep und mir, er blieb irgendwo auf der Strecke zwischen Soccer und Lahor zurück. Ich fuhr weiter nach Lahor, was ich definitiv nie wieder machen würde. Es war ein großer Fehler.

Es wurde wieder dunkel, ich hielt nicht an, ich dachte mit den Eskorten vor mir und nur ich alleine schaffe das. Aber die Eskorte verließ mich kurz vor Lahor. Es war wieder ein Uhr nachts. Es war gerade Freitag, also Wochenende und dazu noch ein Feiertag in Lahor. Das bedeutet große Party in der Stadt und gesperrte Straßen nicht weniger als Millionen von Rollern und Fußgängern. Ich mit meinem großen Chopper und sehr müde. Es war der Horror. Ich fuhr direkt in eine gesperrte Straße und hinter mir stauten sich die Fahrzeuge. Links und rechts, manchmal nur Millimeter von meinem Motorrad entfernt, schlängelten sich Roller durch die Straßen. Ich konnte weder wenden noch vorwärts fahren. Gefangen im Gedränge.

Da ich mit Huppen nicht mehr weiterkam, gab es nur noch einen Knopf an meinem Motorrad, der mir helfen konnte. Jekill and Hyde hat mir aus der Patsche geholfen. Jekill and Hyde ist eine Auspuffanlage die eine integrierte Klappe im Auspuff hat. Wenn sie geschlossen ist, reduziert das die Dezibel enorm, aber wenn sie offen ist, wird es richtig laut.

Ich öffnete sie und fing an, mit dem Gas zu spielen. Plötzlich schauten mich alle an. Ich begann, mich langsam vorwärts und rückwärts zu bewegen, immer wieder mit dem Gas spielend. Es klappte, die Menschenmenge machte Platz und die Roller wichen mir aus. Kurz darauf sahen mich Polizisten aus ihrem Polizeiauto heraus. Sie kamen auf mich zu und fragten, ob alles in Ordnung sei. Als ich ihnen meine Situation schilderte, eskortierten sie mich in das Hostel, in das ich wollte.

Um zwei Uhr morgens kam ich in dem Hostel an, total übermüdet wurde mir gesagt das sie keine Betten mehr haben. Ich überredete die Person gegenüber das ich eine Matratze und einen Schlafsack hätte und mich einfach in eine Ecke legen könnte. Die Person war einverstanden, hat mir aber ein normales Bett berechnet.

Obwohl ich erst um halb drei ins Bett ging, stand ich um sieben Uhr wieder auf. Das lag daran, dass ich nach Islamabad musste, bevor ich nach Indien weiterreisen konnte. Ich musste nach Islamabad, um mein Visum für Indien zu bekommen.

Wenn man die Grenze über den Landweg zwischen Pakistan und Indien überqueren will, braucht man ein normales Visum, das E-Visum reicht nicht aus. Das habe ich aber erst im Iran erfahren. So blieb mir nur der Umweg über Islamabad. Was ich nicht bereue.

Die Fahrt war anstrengend. Ich war müde und es war sehr viel Verkehr, so etwas habe ich noch nie erlebt. Teilweise gab es keine Straßen und ich fuhr durch Match und Groll. Und das mitten in der Stadt.

Ich glaube, die Fahrt dauerte etwa sechs Stunden. Dann bin ich in Islamabad angekommen. Dank Monika und Borek wusste ich, wohin ich gehen musste. Sie haben mir die IOverlander App gezeigt. Ich empfehle diese App jedem, der auf Reisen ist. Sie hat mir in Pakistan und auch in Indien sehr geholfen. Aber dazu später mehr.

In IOverlander ist das Hostel Coyote verzeichnet. Der Besitzer ist Sana. Sana ist auch Motorradfahrer. Er hat schon viele Länder mit dem Motorrad bereist. Sana ist eine große Person um die 40. Super nett und hilfsbereit. Er organisiert auch Motorradtouren in den Bergen von Pakistan. Leider musste ich die verschieben. Das heißt ich muss auf jeden Fall nochmal hin und mit ihm eine Tour machen.

Einen Tag nach meiner Ankunft kamen Borek und Monika an, aber sie blieben nicht lange. Nach zwei Nächten zogen sie weiter in die Berge von Pakistan bis zur chinesischen Grenze. Aber die meiste Zeit verbrachten wir zusammen. Unter anderem liessen wir unsere Motorräder für 300 pakistanische Rupien waschen. was etwa einem Franken entspricht.

Ich bin gleich nach dem Wochenende losgefahren. Zu Visatronix, wo ich das Visum für Indien bekommen habe. Das war ein bisschen kompliziert, weil man viele Sachen braucht wie Fotos und verschiedene Kopien. Ich war zweimal dort, weil ich beim ersten Mal nicht alle Unterlagen dabei hatte. Das Visum ist auch nicht billig. Ich habe 100 Dollar bezahlt.

Ich musste 10 Tage auf das Visum warten. Das war viel, aber ich habe in diesen 10 Tagen viel erlebt. Die ersten zwei Tage habe ich viel geschlafen. Die Fahrt von Taftan nach Islamabad war sehr anstrengend und ich brauchte den Schlaf. Trotzdem war ich viel mit Sana und seiner Geschäftspartnerin Alex unterwegs. Sie kommt aus den USA. Spricht aber auch Urdu. Sie ist eine Frau mit viel Energie und weiß genau, was sie will. Sie ist auch viel mit dem Motorrad unterwegs und hat, denke ich, schon viel erlebt. Dann war da Maria, eine gute Freundin von Sana. Mit ihr habe ich viel Zeit in Islamabad verbracht. Maria hat ein grosses Herz für Tiere, Ihr Mindset ist offen und sie hat grosse Ziele. Dennoch mag sie die gemütliche Tagen. Sie hat mir Islamabad gezeigt. Wir waren oft auswärts essen und haben über Pakistan und die Politik gesprochen. Sana war oft dabei.

Als ich im Hostel Coyote wohnte, gab es noch andere Freunde von Sana, die im Hostel wohnten. Es gab einen Italiener, der Sana auf einer Motorradtour kennengelernt hat. Sein Name war Enzo. Er hat eine interessante Vorstellung von seinem Leben. Er sagt, er fährt noch fünf Jahre mit dem Motorrad um die Welt und dann ist es ihm egal, ob er stirbt, denn dann hat er alles erlebt. Dann ist er 45. Ich hoffe, dass er sein Leben mindestens doppelt so lange genießen kann.

Mit Enzo und Sana waren wir für eine Nacht in Peshawar. Dort haben wir mit Freunden von Sana zu Abend gegessen. Es war ein schönes und teures Restaurant. In Pakistan kann man sehr günstig leben, aber es geht auch anders. Wir wurden natürlich eingeladen. Wir haben bei einem Freund von Sana übernachtet, in seiner Papier Recycle Fabrik, wo es ein Zimmer mit drei Betten und eine Toilette gab. Vor dem Schlafengehen hat uns ein Angestellter einen Joint gebracht, den Enzo und Sana geraucht haben. Dann sind wir ins Bett gegangen. Am nächsten Tag wurde uns das Frühstück ans Bett gebracht. Danach sind wir in ein Viertel gegangen, in dem Waffen verkauft werden. Sana hat früher als Sicherheitschef für die UN in Pakistan gearbeitet. Er hat eine ganze Reihe von Waffen und hat dort in dem Viertel eine neue M4 gekauft.

Nach dem Kauf der M4 sind wir auf den Schießstand gegangen. Es war eine heftige Erfahrung und ich fühlte mich ein wenig unbehaglich. Es war das erste Mal, dass ich eine Pistole oder ein Gewehr abgefeuert habe. Trotzdem war es interessant und es hat mir auch Spaß gemacht. Aber ich muss es nicht wiederholen.

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Hier sind noch ein paar Eindrücke aus Pakistan zu sehen

   
  
  
  
   
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